“Junges Rheinland” – Künstler des Düsseldorfer Nordens

Auf Initiative des Kaiserswerther Schriftstellers und Dramaturgen Herbert Eulenberg (1876-1949) war 1919 die Künstlervereinigung „Junges Rheinland“ gegründet worden. Viele Künstler unterschiedlicher Strömungen schlossen sich an, viele waren dem Expressionismus verbunden. Die Gleichschaltung aller Künstler unter nationalsozialistischer Herrschaft ab 1933 bedeutete das Ende der Vereinigung. Aus Anlass des 70jährigen Jubiläums hatte im Frühjahr 2019 im Museum Kunstpalast die Ausstellung „Zu schön um wahr zu sein“ stattgefunden, um an diese, eine Epoche prägende Künstlervereinigung, zu erinnern. Das Museum Kaiserswerth des Heimat- und Bürgervereins Kaiserswerth e.V. erinnert jetzt in einer ebenfalls beachtenswerten Ausstellung, dass Künstler, die im Düsseldorfer Norden lebten, wesentlichen Anteil an dieser Künstlervereinigung hatten. Das gilt nicht nur für Herbert Eulenberg, dessen Enkel noch immer in Kaiserswerth lebt, sondern zum Beispiel auch für Adolf de Haer, Hans Ricke und Lina Hartlieb-Ricke, Richard Gessner, Adi Deli, Werner Schramm und Liselotte Schramm-Heckmann. Vor allem Holzschnitte, Lithografien und Radierungen, die in er Düsseldorfer Ausstellung gar nicht oder nicht repräsentativ vertreten waren, werden den Sommer über in Kaiserswerth gezeigt. Es ist bewundernswert, was Wilhelm Mayer mit Hilfe seines Netzwerkes an Bildern und Material zusammengetragen hat und präsentiert, alles ohne Zuschüsse aus Steuermitteln, aber mit sehr viel Einsatz ehrenamtlich tätiger Vereinsmitglieder.
Die Vernissage am 5. Juli war entsprechend gut besucht. Dabei waren auch einige Verwandte der Künstler, die die Begrüßungsrede von Wilhelm Mayer und die Vernissage überhaupt bereicherten. Auch aktuell im Düsseldorfer Norden lebende Künstler*innen finden immer wieder den Weg ins Museum. Laufe der Ausstellungsdauer sollen noch Ergänzungen erfolgen. Veranstaltungen zum Thema wird es im September geben. Geöffnet ist die Ausstellung bis 29. September samstags von 14-18, sonntags von 11-13 und 14-18 Uhr (Museum im Schulgebäude Fliednerstraße 32, rechter Gebäudeflügel). Der Eintritt ist frei, am Ausgang steht lediglich ein unauffälliges Sparschwein. Es lohnt sich und ist empfehlenswert, diesen auf vielen Gebieten tätigen Verein durch eine Mitgliedschaft zu unterstützen (Kunst und Kultur, Natur- und Denkmalschutz, Stadtbildpflege, Gemeinschaftspflege).